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„Welcome to Canada“: Das kanadische Museum of Immigration am Pier 21

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Das Kanadische Museum of Immigration am Pier 21 in Halifax (c) Wolfgang Opel
Das Kanadische Museum of Immigration am Pier 21 in Halifax (c) Wolfgang Opel

von Mechtild Opel

Die Waterfront fasziniert wohl jeden Besucher von Halifax, der Hauptstadt der Provinz Nova Scotia am kanadischen Atlantik. Hier kann man die maritime Atmosphäre der Hafenstadt auf sich wirken lassen: den großen Naturhafen, in dessen Mitte, wie aus einem Bilderbuch, eine Insel mit Leuchtturm aufragt; an den Piers die Ausflugsboote, ob mit oder ohne Segel; das Terminal für die Fähren, die regelmäßig das Hafenbecken überqueren, um die gegenüberliegende Schwesterstadt Dartmouth zu erreichen; und nicht selten auch größere Schiffe – Frachter, vielleicht auch mal ein Kriegsschiff oder eines der luxuriösen Kreuzfahrtschiffe – im letzten Jahr waren es 122, die am Terminal anlegten.
Auf dem Harbourwalk, einer über drei Kilometer langen Promenade entlang der Kaimauer, die am Casino beginnt und sich in Richtung Süden zieht – vorbei an den Piers, an Restaurants, Ticketverkaufsstellen, Souvenirläden, kleinen Plätzen und Parkanlagen, bis fast zum Bahnhof – begegnet man flanierenden Touristen wie auch geschäftigen Einheimischen.
Viele der Gebäude am Harbourwalk verkörpern Geschichte – seien es die Gemäuer der Historic Properties, alte Speicher oder Lagerhallen, heute restauriert und umfunktioniert; sei es das berühmte Maritime Museum of the Atlantic mit seinen vielfältigen Ausstellungen und Sammlungen – oder eben Kanadas Einwanderungsmuseum am Pier 21.
In Deutschland erinnern zwei Museen an Auswanderer – eins befindet sich im Hamburger Hafenviertel, das größere und berühmtere aber ist das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven. Über ein Museum der Einwanderung nach Deutschland wird zwar seit Jahren diskutiert, aber dabei blieb es bisher auch – anders als etwa in Australien (Melbourne), den USA (New York – Ellis Island), in Argentinien (Buenos Aires), in Frankreich (Paris) und auch in Kanada.
Das kanadische National Museum Pier 21 ist vornehmlich der Einwanderung gewidmet
Anders als das eindrucksvolle Gebäude in Bremerhaven, ein Glanzstück moderner Architektur aus Sichtbeton und Holz, wirkt das das ehemalige Schiffsterminal am Southend in Halifax unauffällig und schlicht. Neu ist nur ein modernes Portal aus Edelmetall, das heute den Mittelteil der großen Halle am Pier 21, einen roten Backsteinbau aus den 1920er-Jahren, ziert. Es handelt sich hier um den authentischen Ort, an dem bis circa 1970 – bevor das Flugzeug zum hauptsächlichen Verkehrsmittel wurde – die Mehrheit der aus Europa ankommenden Reisenden erstmals das Land jenseits des Ozeans betrat.
Im Inneren aber finden sich dann doch vielerlei Parallelen zum Bremerhavener Museum: nämlich in dem Bemühen, die charakteristische Atmosphäre wieder entstehen zu lassen, in der die Reisenden in der Vergangenheit die Ortsveränderungen erlebten. Beide Museen vermögen, wenigstens im Kopf des Besuchers, die entsprechenden Bilder, Anblicke, Geräusche, Geruchsphantasien, Gedanken und Gefühle zu erzeugen, sofern diese nicht sogar durch tatsächliche physische Exponate erfahrbar gemacht werden.
Den vollständigen Artikel von Mechtild Opel und viele weitere Beiträge aus den Ressorts Travel & Outdoors, Emigration & Working Holidays, Culture & Lifestyle lesen Sie in der neuen Ausgabe von 360° Kanada (Nr. 3/2012). Ab 14. Juni im Zeitschriftenhandel erhältlich oder unter redaktion@360grad-medien.de (als Printmagazin oder PDF).

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