Natur

Der Puma – Elegante Katze auf dem Amerikanischen Kontinent

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Der elegante Jäger auf Samtpfoten leidet unter der Zersiedelung seines Lebensraumes

Einst besiedelte er nahezu ganz Nord-, Mittel- und Südamerika, das heißt von Alaska bis Feuerland. Kein anderes Tier hat und hatte ein vergleichbar ausgedehntes Gebiet besiedelt. Heute ist er in vielen Landschaftsräumen des Doppelkontinents nicht mehr anzutreffen. Die Rede ist vom Puma (Puma concolor), einem Mitglied der Familie der Katzen. Bekannt ist der Puma auch unter den Namen Berglöwe, Silberlöwe oder Cougar. Trophäenjagd und der Schutz von Nutztieren hat ihn vielfach ausgerottet, in anderen Gegenden zumindest stark dezimiert. Auffällig ist, dass dem Puma auf dem Nordamerikanischen Kontinent mehr zugesetzt wurde als im Süden. Dabei lohnt es sich, das edle Tier, das zu den Kleinkatzen gezählt wird, obwohl es die viertgrößte Katze der Erde ist, genauer anzuschauen.

In Kanada ist der Puma überwiegend im Westen beheimatet

In Kanada ist der Jäger auf Samtpfoten heute überwiegend im Westen des Landes, in British Columba zu finden, von der Küste bis zur Grenze nach Alberta, von der US-amerikanischen Grenzen bis zum Alaska Highway. Allerdings bekommt man das scheue Tier höchst selten zu sehen. Im Osten Kanadas wurden Puma 2007 in der Provinz Québec nachgewiesen, sie galten Ende der 1930er Jahre dort als ausgestorben. Die Karte zeigt das frühere und heutige Verbreitungsgebiet der Pumas in Nord-, Mittel- und Südamerika.

Das Verbreitungsgebiet der Pumas früher und heute. Graphic Panthera

Das Verbreitungsgebiet der Pumas früher und heute. Graphic Panthera

Männliche Pumas können bis zu 2,7 Meter lang und 100 Kilogramm schwer werden

Männliche Tiere werden zwischen 105 und 195 Zentimeter lang (Kopf/Rumpf), weibliche Pumas erreichen eine Länge von 95 bis 151 Zentimeter. Auch vom Gewicht unterscheiden sich Männchen und Weibchen deutlich. Wiegen männliche Pumas je nach Vorkommen zwischen 53 und 72 Kilogramm, in nördlichen Gebiete sogar bis 100 Kilogramm, werden die weiblichen Tier zwischen 34 und 48 Kilogramm schwer. Bei der Fellzeichnung unterscheiden sich Jung- und Alttiere deutlich. Die Jungtiere sind durch eine kräftige Fleckzeichnung sehr gut getarnt und somit gegen Fressfeinde wie den Wolf geschützt. Im Laufe des ersten Lebensjahres verblasst diese Fellzeichnung jedoch gänzlich und der Puma zeigt sich einfarbig in variablem Farbton, von gelbbraun über rötlichbraun bis zu silbergrau, deshalb auch der Name Silberlöwe. Wie alle Katzen können die Pumas ihre Krallen einziehen. Mit ihren muskulösen Körpern sind die Katzen in der Lage, bis zu 5 Meter hoch zu springen.

Ein weiblicher Puma am Fressplatz mit seiner Lieblingsbeute, einem Hirsch. Foto Mark Elbroch / Panthera
Ein weiblicher Puma am Fressplatz mit seiner Lieblingsbeute, einem Hirsch. Foto Mark Elbroch / Panthera

Der Puma ist bei der Ernährung ein vielseitiger Jäger. Er erbeutet Kleinsäuger wie Mäuse, Erdhörnchen, Waschbären und Biber ebenso wie Großtiere wie Hirsche, Elche und Karibus. Auch Vögel und wenn es sich anbietet Fische sowie andere Raubtiere wie Kojoten oder Luchse verschmäht die Kleinkatze nicht. Der Puma reisst auch Nutztiere wie Schafe und Jungrinder, was ihm in vielen Gegenden zum Verhängnis wurde. Seine Hauptbeute sind jedoch Hirsche. Der Puma ist ein Schleichjäger, das heißt, er pirscht sich an sein Beutetier heran, springt ihm aus kurzer Distanz möglichst in den Rücken und tötet es mit einem Biss in den Hals, was dem Beutetier das Genick bricht. Bei guter Ernährungslage kann ein Puma in freier Wildbahn acht bis 13 Jahre alt werden, in Gefangenschaft haben Tiere ein Alter von 20 und mehr Jahren erreicht.

Der Puma, eine edle Kleinkatze, die ihren Lebensraum in Nord- und Südamerika behaupten konnte. Foto Panthera
Der Puma, eine edle Kleinkatze, die ihren Lebensraum in Nord- und Südamerika behaupten konnte. Foto Panthera

Der Puma ist ein Einzelgänger. Die Tiere, auch Männchen und Weibchen, gehen sich außer zur Paarungszeit aus dem Weg. Je nach Nahrungsangebot können die Reviere der Tiere riesig sein, sie werden mit Harn- und Kotmarken und Kratzspuren an Bäumen deutlich gegenüber Artgenossen markiert. Durch natürliches Vorkommen und Wiederansiedlung sind Pumas in fast allen Lebensräumen Nord- und Südamerikas anzutreffen, vom borealen über den gemäßigten bis zum tropischen Wald, von der Prärie über Halbwüsten bis zum Hochgebirge.

Junge Pumas sind durch ihre Fleckzeichnung gut geschützt

Pumababys kommen nach drei Monaten Tragzeit auf die Welt, in der Regel sind die Würfe nicht größer als zwei bis drei Jungtiere, in seltenen Fällen können aber auch bis zu sechs Jungtiere geworfen werden. Nach ungefähr zwei Monaten des Säugens nehmen die Jungtiere feste Nahrung zu sich. Nach ungefähr 20 bis 24 Monaten trennt sich der Nachwuchs von seiner Mutter.

Wer kann sich der Schönheit und Eleganz des Pumas entziehen? Foto Mark Elbroch / Panthera
Wer kann sich der Schönheit und Eleganz des Pumas entziehen? Foto Mark Elbroch / Panthera

Bis auf den Wolf, den Bär und im Süden den Jaguar haben Pumas keine tierische Feinde. Der größte Feind der schönen Katze ist der Mensch, der ihn bis auf ungefähr 50.000 Tiere dezimiert hat. Eigentlich streng geschützt wird die eher menschenscheue Katze bis heute gejagt und getötet. Dabei stehen meistens Angriffe auf Nutztiere im Vordergrund, Angriffe auf Menschen sind sehr selten. Noch steht der Puma nicht auf der Liste der gefährdeten Tierarten, trotzdem gilt es dem Tier großflächige Lebensräume zu erhalten. Bei den Ureinwohnern Amerikas war und ist der Puma ein angesehenes und verehrtes Tier dem man Mut, Treue und Kraft zuschrieb und schreibt.

Dem Schutz des Pumas verschrieben

Panthera schützt Groß- und Kleinkatzen weltweit. Auch dem Schutz des Pumas hat sich die Organisation verschrieben. Trotz ihres riesigen Verbreitungsgebietes gelten die scheuen Pumas als bösartig und werden deshalb verfolgt und getötet. Panther erforscht die Tiere und versucht, das Konfliktpotential zwischen Mensch und Tier zu entschärfen. Dabei konzentriert sich die Organisation auf Gebiete, in denen die wunderschönen Kleinkatzen unmittelbar bedroht sind. Schwerpunkte der Arbeit sind Programmaktivitäten zur Konfliktminderung, die Erforschung der Beuteauslese des Pumas, die Bekämpfung von Nutztierraub durch die Tiere. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist Untersuchung der Auswirkungen wiedereingebürgerter Wölfe auf die Pumapopulation in den betreffenden Gebieten. Wer sich mehr über die Arbeit von Panthera informieren, sie vielleicht unterstützen möchte, der findet unter Panthera.org weitere spannende Zahlen, Daten, Fakten.

Dr. Mark Elbroch, Programm-Direktor Puma bei Panthera.org. Foto Panthera

Faszination Kanada wurde bei der Erstellung des Berichtes über den Puma von Panthera mit Informationen und Bildmaterial unterstützt. Dafür herzlichen Dank an Dr. Mark Elbroch (Foto Panthera), dem Programm-Direktor Puma für die herrlichen Bilder, Susie Weller Sheppard und Danielle Garbouchian für den lieben Kontakt.

Author

Alfred Pradel (apr), arbeitet seit vielen Jahren als Freier Journalist für Tageszeitungen, Magazine und andere Publikationen. Seit vielen Jahren ist der Kanada eng und freundschaftlich durch viele persönliche Kontakte verbunden. Alfred Pradel ist Chefredakteur und betrachtet auf Faszination Kanada den Tourismus, den Lifestyle im zweitgrößten Land der Erde, aber auch wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Themen.

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