Der kanadische Musiker gastierte auf seiner Wintertour in neun deutschen Städten
Mann, was für ein Bartwuchs. Das sind die ersten Gedanken, wenn man Ben Caplan begegnet. Der sympathische Nova Scotian, Bartträger lange bevor der Begriff Hipster geboren wurde, in Hamilton, Ontario geboren und aufgewachsen, hat zunächst Philosophie studiert. Schnell hat Ben Caplan gemerkt, dass er seine Gedanken lieber in seinen Liedern weitergibt, als in Diskussionen oder schriftlichen Abhandlungen.
In dieser Woche ging seine Tour durch neun deutsche Städte zu Ende, zum Abschluss trat der Künstler im Club Manufaktur im württembergischen Schorndorf auf. Und die 300 Fans oder erwartungsvollen Gäste im Club mit Kultstatus wurden nicht enttäuscht. Ben Caplan und seine an diesem Abend musikalische Partnerin Taryn Kawaja begeisterten vom ersten bis zum letzten Song. Songs aus den Alben „In The Time Of The Great Remembering“ und „Birds With Broken Wings“ sowie zum Abschluss Louis Armstrongs „What a wonderful world“ zeigten das umfangreiche Repertoire des kanadischen Künstlers. „Birds with broken wings“, „Beautiful“, „Seed of love“, „Drift apart“ und viele andere Songs rissen mit.
Ob mit Gitarre oder am Keyboard, die poetischen Balladen, die Gypsi-Hymnen, leichter Folk und schweres Stampfen, Flehen und Schreien fanden Zugang in die Gehörgänge und die Herzen der Gäste. Die raue, aber stets warme und herzliche Seele des Sängers aus Atlantik-Kanada kam ein ums andere Mal zum Vorschein.
Wer nicht als Fan gekommen war, der ging als Fan und wird wiederkommen. Ben Caplans Auftritt war ein Wechselbad, vom kindlichen Song bis zu lauten Call-and-response-Refrains, die einen vielstimmigen Widerhall im Publikum fanden.
Mit John Allen hat Ben Caplan einen
grandiosen Support mit auf Tour genommen
In vielen seiner Songs hatte der Kanadier in der aus Neufundland stammenden und jetzt ebenfalls in Nova Scotia lebenden Sängerin und Instrumentalistin Taryn Kawaja eine passende Begleitung. Einfühlsam und mit klarer Stimme ergänzte sie die rauchige, an den jungen Tom Jones erinnernden Stimme Caplans und sorgte für Gänsehaut. Auf jeden Fall und das haben uns viele Anwesende bestätigt, das Konzert war ein Genuss. Tolle Songs, vorgetragen von einem besonderen Mann, mit einem tiefen Gespür für Songs, einer umwerfenden Stimme, mit dem Talent eines großen Showmanns – und eben dem unglaublichen Bart. Man wird von diesem großartigen Künstler noch viel hören. Im August kehrt er wieder nach Deutschland zurück, dann stehen Festivals und Clubkonzerte auf dem Programm.
Auch einen passenden, grandiosen Support hat sich Ben Caplan gebucht. Der Hamburger John Allen verstand es, das Publikum mit eigenständiger Musik und feinsinnigem Humor auf eine Klangreise mitzunehmen. Alles andere als ein sogenannter Einheizer, nein, Allen könnte durchaus auch alleine ein Konzert stemmen. Und, so wie er in Schorndorf von der Bühne verabschiedet wurde, dürfte es nur noch eine Frage kurzer Zeit sein, bis man ihn alleine beziehungsweise als Haupt-Act einer kleinen Tour sehen wird.
Weitere Informationen zu den Künstlern
Ben Caplan – http://bencaplan.ca/
John Allen – http://john-allen.de/
Tary Kawaja – https://tarynkawaja.bandcamp.com/